Die feministische Rechtstheorie, welche sich im anglo-amerikanischen Recht entwickelte, hat im französischen Rechtswissenschaftsdiskurs nie richtig Fuss gefasst. Das ehrgeizige Ziel von REGINE ist somit zweifach: Einerseits geht es darum, die vielen Beiträge der feministischen Rechtstheorie auf internationaler und europäischer Ebene in Frankreich bekannt zu machen und die theoretischen Erkenntnisse auf französisches Recht auszuweiten, indem ganze Rechtsbereiche aus der feministischen Perspektive analysiert werden. Dabei soll demonstriert werden ob und wie französisches Recht eine (Un-)Gleichbehandlung gestaltet. Andererseits interveniert REGINE ganz gezielt auf der Ebene der Lehre und des Transfers dieser Rechtsmethodologie dank Forschungen, Veröffentlichungen und/oder Aktionen, welche nicht nur die Rechtsmethoden erneuern sondern auch Vereine und Organisationen in die Analysen zu den Beziehungen zwischen Recht und Geschlecht miteinbinden sollen. Praktisch und zeitlich ist das Projekt entlang drei verschiedener Achsen angelegt:
Diese Achse konzentiert sich auf die Beiträge der feministischen Rechtstheorie in ausländischen Rechtssystemen und ihre Auswirkungen im internationalen sowie europäischen Recht.
Dank einer systematischen Analyse verschiedener Rechtsgebiete versucht diese Achse das französische Recht aus einer feministischen Rechtsperspektive zu durchleuchten. Insbesondere geht es darum die Hypotese zu erörtern, laut der die Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechts vom Recht nicht nur toleriert oder ignoriert, sondern geradezu von ihm vermittelt und erhalten wird.
Diese Achse hat zum Ziel bestimmte zentrale Rechtsbegriffe mit Hinblick auf die Herausforderungen und die Grenzen welche eine feministische Perspektive eventuell herauskristallisiert hat, zu reformulieren.